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20.04.2020 Kategorie: Bodenstedt-Gemeinde

Montagsandacht 20.04.2020

„Sorge Dich nicht um morgen, denn jeder Tag hat seine eigene Plage.“

Zahlreiche Verabredungen, Konzerte, Feiern und Gottesdienste habe ich in den letzten Wochen abgesagt bzw. wurden mir abgesagt. Ich habe irgendwann gar nicht mehr mitgezählt.

Und manches von dem, was verschoben wurde, habe ich nochmals verschieben müssen. Momentan verbringe ich viel Zeit damit, etwas zu planen, was eine Woche oder zwei wiederum neu geplant werden muss. Vielmehr als eine oder höchstens zwei Wochen im Voraus kann momentan keiner von uns planen. Damit ist es schwer umzugehen und das ist schwer auszuhalten.

Auch schwer auszuhalten sind die Sorgen um die Zukunft. Wie wird es weitergehen? Privat, mit der Kirche, mit dem Arbeitsplatz, mit der Wirtschaft, mit dem Klimawandel? Wieviele Menschen werden noch sterben? In Deutschland und weltweit?

Jesus sagte: „Sorge Dich nicht um morgen, denn jeder Tag hat seine eigene Plage.“

Schon immer habe ich diesen Satz als Zumutung empfunden. Sich nicht sorgen. Wie soll das gehen? Die Zukunft nicht planen. Unmöglich in meinem Beruf.

Jeder Tag hat seine eigene Plage. Allerdings! Jeden Tag neue Hiobsbotschaften in den Medien und beruflich und auch privat hat es gerade niemand leicht. Jeden Tag tauchen neue Schwierigkeiten auf. Aber viele lassen sich bewältigen. Es geht weiter. Irgendwie und manchmal sogar gut.

Sorge Dich nicht um morgen! Was für eine Entlastung! Es reicht, wenn ich jeden Tag die Schwierigkeiten und Herausforderungen dieses eines Tages annehme und möglichst gut damit umgehe. Das ist eines, das ich gerade lerne: Wir wissen nicht, was morgen oder gar in einem Monat ist. Deshalb: Sorge Dich nicht um morgen. Vertraue darauf, dass es Lösungen gibt. Vertraue darauf, dass es gute Wege geben wird. Plane, aber rechne damit, dass es ganz anders kommen kann.

Beitrag von Pfarrerin Christine Böhm